Welche Vorgaben und Förderungen kommen 2023?

Energieeffizienz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind für die Gesellschaft, die Wirtschaft, vor allem aber für die Baubranche die bestimmenden Themen. Zum einen sind Immobilien gewünscht, die möglichst wenig Energie verbrauchen. Zum anderen verlangt das neue Klimaschutzgesetz das Erreichen der Klimaneutralität Deutschlands bereits für 2045. Zurzeit sind jedoch noch knapp Zweidrittel aller Gebäude in der EU nicht energieeffizient. In diesem Zusammenhang rückt ein energiesparender und nachhaltiger Bauprozess, der die Umwelt möglichst wenig belastet, zunehmend in den Mittelpunkt. Zu Januar 2023 bereitet das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium daher ein umfassendes Programm Klimafreundliches Bauen vor. Das Qualitätssiegel für nachhaltiges Bauen soll optimiert werden, und die Treibhausgas-Emissionen im Gebäude-Lebenszyklus werden verstärkt in den Fokus rücken.

Was bringt 2023 in puncto nachhaltiges Bauen?


Derzeit herrscht allerdings eine Diskrepanz zwischen den immer wichtiger werdenden Klimazielen auf der einen Seite und der Dringlichkeit, (bezahlbaren) Wohnraum zu schaffen auf der anderen. Das Maßnahmenpaket des ‚Bündnisses bezahlbarer Wohnraum‘ soll Abhilfe schaffen. Das Bündnis besteht aus dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und 35 Bündnispartnern, darunter Ländervertretungen und kommunale sowie Wohnungs-, Bauwirtschafts- und Branchenverbände. Gefördert werden sollen unter anderem nachhaltige Bauprodukte sowie eine nachhaltige Gebäude- und Heiztechnik. Zudem sieht das Paket vor, dass bereits im nächsten Jahr ein KfW-Darlehen den Eigentumserwerb als Mittel zur Altersvorsorge fördert. Nachweislich nachhaltige Gebäude sind hier klar im Vorteil – das zeigt auch die Entwicklung bei der DGNB.

Was ändert sich beim DGNB-Zertifizierungssystem?


Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat ihr Zertifizierungssystem für Neubauten überarbeitet. Die Kriterien mit den angepassten Anforderungen wurden Mitte November veröffentlicht. Der Kriterienkatalog wird bis April 2023 finalisiert. Er wird eine Reihe neuer Mindestanforderungen beinhalten, die verpflichtend sind, um ein DGNB-Zertifikat der Kategorie Platin zu bekommen. Ein Hauptaugenmerk liegt auf den Anforderungen an die Zukunftsfähigkeit, insbesondere den Klimaschutzbeitrag von Immobilien. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Kreislauffähigkeit. So werden der Einsatz kreislauffähiger Materialien, Produkte und Konzepte sowie der gezielte Verzicht auf Bauteile in den Fokus genommen. Eine DGNB-Zertifizierung bietet entscheidende Vorteile, unter anderem:

  • Verbesserte Marktchancen
  • Vorteile beim Verkauf
  • Dauerhafter Werterhalt
  • Potenzielle Förderung durch die KfW
 

Wie werden neue Effizienzgebäude durch die KfW gefördert?


Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Förderung. Insbesondere wer eine neue Wohnimmobilie als Effizienz­haus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse errichtet, kann sich die Bau­kosten und die Kosten der förder­fähigen Umfeldmaßnahmen (ohne Grundstücks­kosten) fördern lassen. Zusätzlich wird vieles gefördert, was direkt mit der Vor­berei­tung und Um­setz­ung des Neu­baus zusammen­hängt, beispielsweise die energe­tische Pla­nung. Der maximale Kreditbetrag für ein Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse beträgt derzeit 120.000 Euro je Wohneinheit. Zudem fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit der ‚Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)‘ Einzelmaßnahmen für Wohngebäude. Mit dem FördermittelCheck kann man alle passenden Förderprogramme für das jeweilige Vorhaben finden. Einige BEG-Förderungen vom BAFA sind mit KfW-Förderungen kombinierbar. Alle diese Maßnahmen zur Nachhaltigkeit sind auch für die potenzielle Käuferschaft von Bedeutung.

Wie wichtig ist eine nachhaltige Ausstattung für den potenziellen Erwerberkreis?


Laut einer Statistik zur ‚Relevanz von Nachhaltigkeit als Kaufkriterium in Deutschland‘ (statista 2022) gaben 64 % der befragten Personen beim Thema Bauen / Wohnen ‚sehr bis eher wichtig‘ an, in Bezug auf Energie und Versorgung waren es ganze 75 %. Generell sagten drei von vier Deutschen in einer repräsentativen YouGov-Umfrage (2020), ein nachhaltiger Lebensstil sei ihnen wichtig oder sogar sehr wichtig. Nahezu die Hälfte gab an, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit relevante Themen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis sind.

Nachhaltig ist auch, was langlebig ist. Wer also nachhaltige Konzepte anbietet – angefangen bei der nachhaltig erbauten Immobilie bis hin zu einer langlebigen Ausstattung mit hochwertigen Produkten –, kann bei der Zielgruppe relevant punkten. Erstklassige Marken wie Villeroy & Boch, Hansgrohe oder Jung tragen entscheidend zu einem sinnvollen Ausstattungskonzept bei, das auf Daten und Trends basiert und die Anforderungen an Langlebigkeit und Nachhaltigkeit erfüllt.
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